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Umwelt/ Korsika: Brennt der Seegras/ Posidonia Wald im Mittelmeer vor Korsika?

Korsika: Umweltschutz Seegras / Posidonia

Umwelt
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Die Seegras / Posidonia-Flächen bieten Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Meerestiere. Diese Seegraswiesen tragen zur Stabilisierung des Meeresbodens, Verringern die Küstenerosion und Tragen zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Sie sind jedoch durch menschliche Aktivitäten bedroht. Um sie zu schützen, suchen wir entlang der Küste von Korsika nach Lösungen. 

Posidonia wird fälschlicherweise als Alge bezeichnet, ist aber eine über 100.000 Jahre alte Blütenpflanze. Wenig bekannt, aber wichtig für das Leben im Meer, als Brutstätte für viele Meerestiere, zur Bekämpfung der Küstenerosion und zur Eindämmung der globalen Erwärmung. Seegräser bilden Unterwasserwiesen, und auf gleich große Fläche binden diese aquatischen Ökosysteme dreimal mehr CO2  als ein Wald.

 

 

Wie lassen sich Vergnügen in und auf dem Wasser mit dem Schutz von Posidonia vereinbaren?

Die Bucht von Sant’Amanza ist ein kleines Paradies, das bei Bootsfahrern beliebt ist. Sein kristallklares Wasser ist Teil des Naturschutzgebiets Bouches de Bonifacio, dem größten Schutzgebiet im französischen Mutterland. Zwischen 0 und 40 Metern ist der Meeresboden des Mittelmeers mit Posidonia bedeckt; tiefer verschwinden sie. In diesen Tiefen werden auch Bootsanker ausgeworfen. Das Problem ist also da. Wie lassen sich Freude und Schutz dieser Meerespflanze vereinbaren?

Aus all diesen Gründen ist es seit 1988 gesetzlich geschützt. Durch wiederholtes Ankern wurde es jedoch erheblich geschwächt und nur Bootsfahrer mit groben Verstößen die die Natur und die Gesetze missachten werden momentan bestraft.

 

Wie schützt man dieses Ökosystem?

Um Posidonia zu erhalten, könnte es nicht einfacher sein, Sie sollten Ihren Anker nicht darin auswerfen. Aber in der Praxis scheint es weniger offensichtlich. Unter unerfahrenen oder unvorsichtigen Bootsfahrern kommt es immer noch vor, dass Posidonien  /  Seegraswiesen falsch behandelt werden. Das Problem ist, dass ein zerrissenes Herbarium das beim Einholen eines Ankers entsteht verloren geht und eine Narbe an seine Stelle treten wird.

Die Ausreden wie “das Wusste ich nicht oder ich hatte ja keine Ahnung“ wird nicht mehr akzeptiert. Jedoch setzt man in erster Linie auf Information und Hilfe unter anderen mit Donia, eine Anwendung und App, die den Meeresboden in der Nähe der Französischen Küsten kartographiert, diese  Anwendung ist vergleichbar mit „Waze of the Sea“. Ziel ist es, Bootsfahrern, Tauchern, Fischern und allen Meeresliebhabern das Ankern in einem sandigen Gebiet und nicht in einem Seegrasbett zu ermöglichen. Bewahren Sie daher das empfindliche Meeresökosysteme und respektieren Sie die Gesetze. Zur Erinnerung: Posidonia ist nach internationalen, europäischen und nationalen Vorschriften eine geschützte Art.

 

 

Je größer das Boot / Yacht, desto schwerwiegender ist der Schaden.

Der Schaden auf Posidonia Seegras  ist nur zum Teil auf kleine Boote zurückzuführen. Das Hochholen eines Ankers ist nicht trivial, es kann den Boden durchpflügen und eine klaffende Narbe mitten im Seegras hinterlassen. Die Strömungen werden diese Furchen erweitern, die sich niemals schließen werden. Je größer der Anker, desto schwerwiegender ist der Schaden. Seit 2019 verbietet die Meerespräfektur  auf Korsika das Ankern von Yachten über 24 Meter in bestimmten Schutzgebieten wie der Bucht von Sant’Amanza.

Im Sommer werden die Kontrollen strenger. Die Agenten des Naturparks arbeiten mit denen der Signalgeber zusammen und überprüfen, ob die Boote außerhalb der Schutzgebiete an Sandstellen vor Anker gegangen sind. Während man  bei kleinen Bootsfahrern noch auf Aufklärung und Informationen setzt, gilt bei großen Einheiten, bei denen der Kapitän immer ein Profi ist, Null-Toleranz. Den Tätern drohen eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und eine Geldstrafe von 150.000 €.

 

 

 

 

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